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Sport und Freizeit

Mit fortschreitender Nierenfunktionsstörung nimmt die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit ab. Ursachen hierfür sind die im Körper verbleibenden Stoffwechselabbauprodukte sowie die Folge- und Begleiterkrankungen der Nierenfunktionsstörung. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass sowohl Patienten vor Beginn einer Dialysebehandlung als auch bereits dialysepflichtige oder nierentransplantierte Patienten erheblichen Gewinn durch Sport und Bewegung erzielen.

Leistungsfähigkeit und Ausdauer steigen, Muskelkraft, Koordination und Flexibilität verbessern sich. Störungen im Knochenhaushalt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Probleme im Zusammenhang mit der Nierenerkrankung können positiv beeinflusst werden.

Besonders empfehlenswert sind Bewegung und Sport bei folgenden Zuständen:

  • Verminderte Ausdauer
  • Verminderte Muskelkraft
  • Störungen der Beweglichkeit (Koordinationsstörungen)
  • Blutarmut
  • Störungen des Knochenstoffwechsels
  • Bluthochdruck
  • Zuckerstoffwechselstörungen
  • Fettstoffwechselstörungen


Selbstverständlich ist auch hier stets die Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. mit dem Fachpersonal unbedingt erforderlich. Ihr medizinisches Behandlungsteam kennt den Gesundheitszustand in allen Einzelheiten und können entscheiden, welche Art von Training zu welchem Zeitpunkt im individuellen Fall geeignet ist. Sport in einer Gruppe gleichermaßen Betroffener ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Denn hier ergänzen sich die körperlichen Trainingseffekte mit vorteilhaften sozialen Effekten wie Kennenlernen, Austausch, gemeinsames Erleben usw..

Chronisch Kranke sind vor Beginn einer Bewegungstherapie oft lange Zeit inaktiv gewesen. Daher ist erstes Ziel einer medizinischen Sporttherapie immer, Bewegungsängste abzubauen, Gewöhnung zu erreichen und auf die eigentliche Therapie vorzubereiten. Es folgen Phasen, in denen die körperliche Leistungsfähigkeit aufgebaut und später stabilisiert wird.

Im Rahmen von Bewegungstherapien wird jedes Mal vorab das körperliche und seelische Befinden besprochen. In der Folge wärmen sich die Patienten auf, unternehmen Lockerungs-, Dehn-, Kräftigungs- und Entspannungsübungen, trainieren die Ausdauer, spielen usw..

Neben einem Sport- oder Bewegungstraining für chronisch Kranke, das auch unter Anleitung während der Dialysebehandlung im Zentrum durchgeführt werden kann, bieten sich Körperwahrnehmungsschulungen (Yoga, Atemtherapie usw.) ebenso an wie Schwimmen, Wassergymnastik, Joggen, Radfahren, Fahrradergometrie oder Skilanglaufen.

Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten gibt es überall. Volkshochschulen und Sportvereine bieten oft Sport in Gesundheitssportgruppen an, so eignen sich Reha-Gruppen oder Koronarsportgruppen auch für Nierenkranke. Der Verein TransDia veranstaltet Sportfeste und Meisterschaften für alle Dialysepatienten und nierentransplantierte Menschen, die Spaß an der Bewegung haben - also nicht nur für Leistungssportler. In einigen Dialysezentren besteht auf Anfrage auch die Möglichkeit, während der Dialysebehandlung gymnastische Übungen sowie ein Ergometertraining unter Anleitung durchzuführen. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt.

 

Den Shunt schützen

Hämodialysepatienten sollten beim Sport ihren Shunt mit einer Manschette vor Verletzungen schützen.


Druckbelastungen meiden

Peritonealpatienten müssen Druckbelastung auf den Bauch, zum Beispiel durch schweres Heben, meiden. Sie sind kritisch für das Bauchfell und den Katheter. Leichte, speziell ausgewählte Übungen, die die Bauch- und Rückenmuskulatur kräftigen, sind jedoch empfohlen. Mit einem wasserdichten Verband lässt sich die Katheterstelle beim Schwimmen schützen.


Das Trinkpensum im Blick behalten

In der Sauna ist es für Dialysepatienten besonders wichtig, das Trinkpensum im Blick zu behalten. Es sollte nicht mehr getrunken werden, als durch das Schwitzen an Gewicht verloren geht. Gut geeignet sind elektrolytarme Mineralwasser.


Weiterführende Informationen:

Deutsche Gesellschaft Rehabilitationssport für chronisch Nierenkranke e.V.

TransDia e.V. Sport für Transplantierte und Dialysepatienten