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Diagnose Nierenerkrankung

Nierenerkrankungen müssen nicht zwangsläufig zu einer Schädigung der Niere und Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. So lässt sich etwa eine Nierenbeckenentzündung mit entsprechender Behandlung meist heilen. Auch Nierensteinleiden verlaufen trotz auftretender Schmerzen in der Regel ohne Funktionsbeeinträchtigung.

Ärzte können eine Nierenerkrankung durch Blut- und Urinuntersuchungen erkennen. Für eine weiterführende Diagnostik werden Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen eingesetzt oder möglicherweise eine Nierenpunktion veranlasst, um aus einer Gewebeprobe durch feingewebliche Untersuchungen die genaue Diagnose stellen zu können. Störungen der Nierenfunktion haben unterschiedliche Ursachen. Entzündungen des Nierengewebes oder der kleinen Nierengefäße können bleibende Schäden hinterlassen. Eine der häufigsten Ursachen für chronische Nierenfunktionsstörungen sind langjähriger Diabetes mellitus und unzureichend behandelter Bluthochdruck. Auch die langjährige Einnahme von Schmerzmitteln und angeborene Veränderungen der Niere wie z. B. Zystennieren können zu chronischem Nierenversagen führen. Unabhängig von der Ursache, verlaufen die meisten Nierenerkrankungen schleichend und werden oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. Eine akute Nierenerkrankung, die sich innerhalb von Tagen oder Wochen entwickelt, kommt dagegen eher selten vor.

Eine Störung der Nierenfunktion liegt auch bei krankhafter Veränderung der Filtermembran in der Niere vor. Dann scheidet der Körper zu viel Eiweiß im Urin aus. In der Folge kommt es zur Bildung von Wasseransammlungen im Körper, den so genannten Ödemen. Eine höhergradig eingeschränkte Nierenfunktion führt dazu, dass Giftstoffe in nicht ausreichender Menge ausgeschieden werden. Die Giftstoffe sammeln sich im Blut und können Organe des Magen-Darm-Trakts ebenso wie Herz oder Nerven schädigen. Da die Niere eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks spielt, haben viele Nierenkranke Bluthochdruck, der in der Regel medikamentös behandelt werden muss. Im fortgeschrittenen Stadium einer Nierenerkrankung kommt es durch reduzierte Bildung von Erythropoetin und Vitamin D3 zu Blutarmut und einer Entkalkung der Knochen, d. h. zu Osteoporose.

Das Ausmaß einer Nierenschädigung kann durch Blut- und Urinanalysen ermittelt werden. Dabei wird die Entgiftungsleistung der Nieren gemessen, im Fachjargon "Kreatinin-Clearance" genannt. Sinkt die Entgiftungsleistung unter 10-15 Prozent der normalen Leistungsfähigkeit, wird dieses Stadium der Blutvergiftung als Urämie bezeichnet. Die Urämie kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Eine sehr schwere Nierenschädigung bedarf der Nierenersatzbehandlung, d. h. eines Dialyseverfahrens oder einer Nierentransplantation.