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Präventionsmaßnahmen

Vorbeugung von Nierenerkrankung

Hauptursachen für ein Nierenleiden sind langjähriger Diabetes und Bluthochdruck. Um diesen Erkrankungen vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung, Gewicht im Normalbereich, Verzicht auf Nikotin und wenig Alkohol der beste Schutz.

Zur Früherkennung und Vorbeugung von Nierenerkrankungen sind nur zwei einfache Untersuchungen notwendig, die in der hausärztlichen Praxis durchgeführt werden können. Mittels einer Urin- und Blutuntersuchung kann die Nierenfunktion überprüft werden. Der Eiweißgehalt im Urin und ein im Blut enthaltener Nierenwert (Kreatinin) geben Auskunft über die Leistung der Nieren. Sind die Werte auffällig, erfolgt eine Überweisung in eine nephrologische Facharztpraxis. Frühzeitig erkannt, können Nephrologen das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten, bevor es zur Dialysepflichtigkeit kommt.

Schutz vor einem Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung

Patienten, bei denen eine chronische Nierenerkrankung diagnostiziert wurde, erhalten eine individuell abgestimmte, überwiegend medikamentöse Therapie. Teilweise werden auch diätetische Maßnahmen nötig. Wichtigstes Behandlungsziel der Nephrologen ist es, das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu verhindern, oder wenn dies nicht mehr möglich ist, die Dialysepflichtigkeit hinauszuzögern und Begleiterkrankungen vorzubeugen. Zu den präventiven Maßnahmen zählen je nach Krankheitsbild u.a. eine gezielte medikamentöse Behandlung des Diabetes und Bluthochdrucks, die Proteinreduktion bei einer übermäßigen Ausscheidung von Eiweiß über den Urin (Proteinurie), die Regulierung des Säure-Basis-Haushaltes bei Übersäuerung (Azidose) sowie die Behandlung der Blutarmut (Anämie). Neben der medikamentösen Therapie ist ein gesunder Lebensstil der Patienten bedeutend für den Erfolg der Behandlung.

Patienten können einen maßgeblichen Beitrag zum optimalen Behandlungsverlauf leisten, indem sie die folgenden Regeln beachten:

Liegt  ein Diabetes mellitus als Ursache der Nierenerkrankung vor, muss Sorge getragen werden, dass die Blutzucker- und Blutdruckeinstellung optimal geregelt sind.

  • Bei Vorliegen einer bluthochdruckbedingten Gefäßschädigung an den Nieren ist es wichtig, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt auf eine bestmögliche Blutdruckeinstellung zu achten.
  • Von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie ist die gewissenhafte Einnahme der verschriebenen Medikamente. Hierzu gehören je nach Krankheitsbild Medikamente zur Behandlung des Diabetes und Bluthochdrucks, zur Proteinreduktion, zur Regulierung des Säure-Basis-Haushaltes  bei Übersäuerung (Azidose) und der Bekämpfung der Blutarmut (Anämie).
  • Grundsätzlich gilt für alle Nierenerkrankungen, dass Rauchen einen schädlichen Einfluss hat - nicht nur wegen der Gefahr der Entwicklung eines Lungenkrebses, sondern auch in Hinblick auf die Nierenfunktion! Der Verzicht auf Nikotin ist eine wichtige Maßnahme, das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu verlangsamen.
     
  • Eine konstante und regelmäßige körperliche Bewegung durch Ausübung von Ausdauersportarten kann den Verlauf der Nierenerkrankung positiv beeinflussen; Kraftsportarten sind wegen des häufig vorhandenen Bluthochdruckes, der darunter negativ beeinflusst werden kann, weniger geeignet.
  • Hinsichtlich der Ernährung ist es wichtig, eine gesunde, vitamin- und abwechslungsreiche  Nahrung zu sich zu nehmen und seitens der Kalorienzufuhr darauf zu achten, dass  ein Körpergewicht  im  Normalbereich gehalten wird. Erst mit fortgeschrittener Einschränkung der Nierenfunktion wird  geraten, eine mäßige Eiweißreduktion in der Ernährung einzuhalten. Gleichzeitig ist eine Beachtung der Phosphatzufuhr wichtig. Entscheidend ist aber, unbedingt  das Entstehen einer Mangelernährung zu verhindern, die bei rigoroser Anwendung  starker Eiweißeinschränkung auftritt und gefährlich ist.
  • Für chronisch Nierenkranke ist von enormer Bedeutung, dass der Kochsalzgehalt der Nahrung pro Tag 6g nicht überschreitet; anzustreben ist eine noch niedrigere Salzaufnahme. Fertiggerichte und salzhaltige Nahrungsmittel sollten gemieden werden. Eine reduzierte Kochsalzaufnahme ist in vielerlei Hinsicht als günstig zu bewerten – das Durstgefühl ist geringer, die Blutdruckeinstellung  ist leichter  und damit der Bedarf an Medikamenten  geringer, die Nierenfunktion kann länger stabil gehalten werden. Die Verwendung von sog. „Diätsalz“ (KCl) ist wegen des Kaliumgehaltes grundsätzlich zu vermeiden. Auch sog. „Himalayasalz“ ist ganz normales Kochsalz und sollte nicht eingesetzt werden. Gezielte Hinweise und Empfehlungen zur Ernährung erhalten Sie von Ihrem Nephrologen, der Ihnen bei Bedarf eine Beratung bei einer speziell geschulten Ernährungsassistenz vermittelt.
  • Substanzen und Medikamente, die nierentoxische Wirkung entfalten können, müssen vermieden werden.  Zu den nierentoxische Substanzen zählen u.a. Röntgenkontrastmittel, Antibiotika und nicht-steroidale Antirheumatika.